Wilhelm Dilthey (1833-1911), ein deutscher Theologe, Philosoph, Psychologe und Pädagoge, machte die Erforschung der Geisteswissenschaften zu seinem Lebensinhalt und begründete die heute noch gebräuchliche Aufteilung in Geisteswissenschaften[1] und Naturwissenschaften. Er setzte die Geisteswissenschaften (Geschichts-, Religions-, Sprach-, Kunst-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) in einen Gegensatz zu den Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Astronomie, theoretische Medizin und Biologie).
Es ist anzumerken, dass es Dilthey nie um eine scharfe oder gar absolute Trennung beider Wissenschaften ging; sein Gegenstand der Forschung waren vielmehr die Geisteswissenschaften an sich.
Abb. 26: Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaft nach W. Dilthey

Nach Dilthey 1990, 1994
Auf diesen Grundlagen von Wilhelm Dilthey wurde die Geisteswissenschaftliche Pädagogik entwickelt.
[1] Das Wort „Geisteswissenschaft“ ist erstmals in einer 1787 anonym verfassten Schrift belegt und bezieht sich dort primär auf Religion. Friedrich Schlegel (1772-1829) und auch Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) verwendeten das Wort als Synonym für Philosophie.