8.5 Fazit und Ausblick

Mittel bis stark traumatisierte Kinder und Jugendliche zeigen sich in den althergebrachten stationären Institutionen überfordert. Respektive die Strukturen dieser Institutionen sind mit solchen Kindern und Jugendlichen überfordert.

Wir sind dazu aufgerufen, in Zukunft ganz neue Institutionsformen zu entwickeln, die vermehrt tragfähige Netzwerke anbieten. Das heisst aber auch: tragfähige Professionelle. Diese Netzwerke könnten aus mehreren Pädagog:innen bestehen, die einander ablösen und entlasten. Es gibt auch Kleininstitutionen, die im Verbundsystem schwerst gestörte Jugendliche während jeweils drei bis sechs Monaten betreuen und dann an die nächste Kleininstitution weitergeben, welche die Jugendlichen schon kennengelernt haben. So rotieren diese Jugendlichen in zwei bis drei Systemen, die sich die Belastung teilen und die Jugendlichen nach einigen Monaten wieder in das ihnen jeweils bekannte System aufnehmen.

Auch wenn es für viele stationäre Institutionen teilweise fundamentale Änderungen in den Strukturen und Konzepten bedeutet: Es ist Pflicht, dass sie sich den stark veränderten gesellschaftlichen Situationen anpassen damit sie die traumatischen Störungen der Jugendlichen mit optimal geeigneten Angeboten der Beziehungstheorie und Traumapädagogik betreuen können.